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70 Jahre durch dick und dünn

Tina Heinz

Auf der Torte eine 70: Zur Gnadenhochzeit von Gerda und Bernhard Wolff gratuliert auch Wohnen-und-Pflegen-Geschäftsführer Martin Danicke.

Wenn Bernhard Wolff von seiner Frau Gerda spricht, dann schwingt viel Liebe in seinen Worten mit und seine Stimme klingt ganz sanft. „Sie ist eben noch immer ‚mein Mädchen‘ – und das schon seit so langer Zeit. Eine bessere Partnerin hätte ich mir nicht vorstellen können. Wie andere Paare auch haben wir gemeinsam gute und schlechte Zeiten durchgestanden und das schweißt doch zusammen“, sagt der 93-jährige Ur-Magdeburger, wie er sich selbst bezeichnet. Seit mehr als sieben Dekaden kennen sich die beiden bereits und am 17. Januar feierten sie gemeinsam ihren 70. Hochzeitstag. Das Jubiläum der sogenannten Gnadenhochzeit erreichen wohl die wenigsten Ehepaare. Und auch die Wolffs sind sich einig: „Da muss schon vieles zusammenpassen, damit man einen solchen Ehrentag begehen kann.“

 

Gefeiert wurde der 70. Hochzeitstag im Haus Peter Zincke der Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH. Dort lebt das Ehepaar seit 2019. „Unser Zuhause war immer die Brunnerstraße. Wir waren Erstmieter, nachdem die Genossenschaft dort die Wohnhäuser errichtet hat. Unsere Tochter – 1955 geboren – ist da aufgewachsen“, schildert Bernhard Wolff und klingt dabei wehmütig. „Aber irgendwann ging es nicht mehr. Wenn man fast 90 Jahre alt ist, braucht man eben etwas Unterstützung.“ Zwar sei es ihnen zunächst schwergefallen, diesen Schritt zu akzeptieren, „aber es war die richtige Entscheidung. Hier werden wir gut umsorgt, wir haben ein großes Zimmer und konnten unsere Einrichtung so arrangieren, dass es möglich ist, die Betten nebeneinander zu stellen – eben wie ein Ehebett.“

 

Und dass sie im Haus Peter Zincke gut aufgehoben sind, zeigte sich auch bei den Vorbereitungen zum großen Jubiläum. „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Mitarbeiter im Haus sich um so viele Dinge gekümmert haben“, meint der 93-Jährige, der seine Frau Gerda nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bei einer Tanzveranstaltung im Hotel zum schwarzen Adler in Calbe an der Saale kennengelernt hat. „Alle – angefangen bei der Leitung – haben sich viel Mühe gegeben, uns einen erinnerungswürdigen Tag zu bereiten“, sagt Bernhard Wolff und fügt schmunzelnd an, dass er Einrichtungsleiter Rico Thiele inzwischen das „du“ angeboten habe – „aus Respekt und weil er ein freundlicher, offenherziger Kerl ist.“ Und Rico Thiele, der seit Mai des vergangenen Jahres das Haus Peter Zincke leitet, weiß um die Bedeutung dieses Jubiläums für die beiden Bewohner. „Wie viele Personen können schon von sich behaupten, 70 Jahre gemeinsam durch dick und dünn gegangen zu sein? Das ist ein besonderes Jubiläum, das auch gebührend gefeiert werden muss. Und dass wir vieles richtig gemacht haben, konnten wir an den freudestrahlenden Gesichtern von Bernhard und Gerda sehen.“

 

13 Gäste kamen zum 70. Hochzeitstag. „Zwei Personen – Gerdas Schwester und Bruder – waren schon bei unserer Hochzeit dabei und es war schön, dass sie auch diesen Jahrestag miterlebt haben“, erzählt Bernhard Wolff. „Unsere Tochter, unsere Enkelinnen und unser Urenkel waren ebenfalls hier.“ Gefeiert wurde im Café des Hauses Peter Zincke – festlich geschmückt, die Kaffeetafel dem Anlass entsprechend eingedeckt. „Das haben alles die Mitarbeiter organisiert, von den Servietten und dem Geschirr, bis hin zur Dekoration. Und die Küchenmitarbeiter haben uns eine fantastische Mokkatorte gebacken“, berichtet der 93-Jährige und sein Gesicht strahlt vor Freude. Die Familie habe sich zudem um weitere Kuchen und Gebäck gekümmert und Kaffee durfte ebenso wenig fehlen wie eine Kleinigkeit zum Anstoßen.

 

Als ereignisreichen Tag beschreibt der Jubilar den 17. Januar 2023. Davon hat es in seinem Leben bereits zahlreiche gegeben. „Meine Familie stammt aus ärmlichen Verhältnissen, meine Frau musste 1945 nach Barleben umsiedeln. Ich habe während des Kriegs meine Ausbildung zum Maschinenschlosser bei R. Wolf in Buckau gemacht, hätte im letzten Kriegsjahr noch eingezogen werden sollen, konnte aber zum Glück untertauchen“, erinnert sich Bernhard Wolff. Seine Ausbildung hatte er schließlich nach dem Krieg bei Siemens in Barleben beendet und war bis 1990 im Bereich der Berufsausbildung tätig. „Dass ich viel mit jungen Menschen zu tun hatte, hat mich immer optimistisch gestimmt und auch fit gehalten. Aber nach unserem Hochzeitstag war ich ziemlich müde – so viele schöne Eindrücke und so viel Aufregung verkraftet man in unserem Alter nicht mehr so leicht“, sagt der Jubilar und lacht.

Seite 22, Kompakt Zeitung Nr. 227

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