„Auf Sachsen-Anhalts Straßen ereignete sich im vergangenen Jahr rechnerisch alle acht Minuten ein Verkehrsunfall“, so Innenministerin Dr. Tamara Zieschang.

Mit 9.909 Menschen verunglückten 120 Menschen mehr als in 2022, doch die Zahl der Schwerverletzten sank im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 1.757 und stellt damit den niedrigsten Wert seit Einführung der Verkehrsunfallstatistik dar. Landesweit kamen im Jahr 2023 insgesamt 130 Menschen bei 120 Unfällen ums Leben. Das sind 22 Menschen beziehungsweise 14 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Rangliste der Hauptunfallursachen führt im achten Jahr in Folge die Unfallursache „Wild auf der Fahrbahn“ an (13.691 Fälle), gefolgt von Unfällen durch Fehler beim Wenden, Rangieren und Rückwärtsfahren (7.486 Fälle) sowie durch zu geringen Abstand (7.275 Fälle).

Bei schweren Verkehrsunfällen bleibt die nicht angepasste Geschwindigkeit auch weiterhin die Hauptunfallursache. Von den insgesamt 120 Unfällen mit tödlichem Ausgang waren allein 36 und damit beinahe jeder dritte Unfall auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen.

Bei den insgesamt 1.247 Verkehrsunfällen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss verletzten sich auf Sachsen-Anhalts Straßen knapp 700 Menschen, acht weitere kamen ums Leben. Im Jahr 2023 wurden bei Kontrollen in 2.644 Fällen das Fahren unter Alkoholeinfluss und in 2.123 Fällen das Fahren unter Drogeneinfluss festgestellt.

Einen Höchststand seit Beginn der Erhebung der Polizeilichen Verkehrsunfallbilanz erreichte mit 20 Menschen die Anzahl der getöteten Fußgänger. Mit elf getöteten Radfahrern halbierte sich hingegen die Anzahl der Todesfälle in diesem Bereich und erreicht damit den zweitniedrigsten Wert seit 2007.