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Nach Banksy kommt Beuys

Die Innenstadt wird um ein „Kunststück“ reicher. Die WOBAU baut eine größere Verkaufsfläche an der Goldschmiedebrücke 15, gegenüber des Allee Centers, zu einer Ausstellungsfläche um.

Neue Chance für alte Schätze

Die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg lädt am 27. April wieder zum traditionellen Flohmarkt in die Leiterstraße. Im Herzen der Stadt kann an diesem Samstag zwischen 10 und 14 Uhr rund um den Faunbrunnen gestöbert und gefeilscht werden.

Carsharing contra Parkplatznot

Wer in einer größeren Stadt lebt, ist nicht zwingend auf ein eigenes Auto angewiesen. Viele Ziele sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Und bei Bedarf kann man Busse, Straßenbahnen, Nahverkehrszüge und andere öffentliche Verkehrsmittel nutzen – sollte der Weg doch zu weit oder das Wetter zu unangenehm sein. Es gibt jedoch immer wieder gewisse Situationen, in denen sich ein Auto als nützlich erweisen würde.

Charity-Gala bringt mehr als 12.000 Euro für Krebspatientinnen

Charity-Gala bringt mehr als 12.000 Euro für Krebspatientinnen Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris und WOBAU-Geschäftsführer Peter Lackner übergeben Spenden an ehrenamtliche Organisatoren. Kosmetikseminare unterstützen Frauen in Therapie. Anja Engelhardt (v. l.), WOBAU-Geschäftsführer Peter Lackner, Oberbürgermeisterin Simone Borris und Eileen Woosmann bei der Spendenübergabe am Magdeburger Kloster Unser Lieben Frauen. Foto: Andreas Lander Kompakt Zeitung Für die Unterstützung von Krebspatientinnen sind bei der jüngsten Magdeburger Nikolaus-Gala im Dezember 12.565 Euro von Unternehmen und Einzelpersonen gespendet worden. Den Erlös übergaben Oberbürgermeisterin Simone Borris als Schirmherrin und Peter Lackner, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (WOBAU), als einer der Hauptsponsoren jetzt zum Jahresbeginn an Eileen Woosmann und Anja Engelhardt von der DKMS LIFE. Sie und weitere Ehrenamtliche stellten 2023 bereits zum sechsten Mal die Charity-Gala im Tessenow-Loft auf die Beine. „DKMS LIFE ermöglicht durch Spenden seit vielen Jahren Krebspatientinnen kostenlose Kosmetikseminare und vermittelt den Mädchen und Frauen in dieser schweren Zeit ein Stück Lebensfreude, um den Heilungsprozess zu unterstützen. So wird das Selbstwertgefühl gestärkt und sie erhalten die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen“, würdigt Simone Borris die Initiative. Peter Lackner ergänzt: „Um die Programme kostenlos veranstalten zu können, ist die DKMS auf Sponsoren angewiesen. Als größtes Wohnungsunternehmen in Sachsen-Anhalt engagieren wir uns als WOBAU regelmäßig für soziale Anliegen. Deshalb unterstützen wir auch das ehrenamtliche Engagement zugunsten von Krebspatientinnen in unserer Region gern.“ Um krebskranken Mädchen und Frauen auch weiterhin Lebensfreude und Hoffnung zu geben, hat die gemeinnützige DKMS LIFE das „look good feel better“-Programm aufgelegt. „Dabei geht es aber um viel mehr als Hautpflege und Make-up. Die Kosmetikseminare schenken ein paar unbeschwerte Stunden, schaffen einen Platz zum ungezwungenen Austausch und zeigen den Patientinnen: Ihr seid nicht allein!“, erklärt Eileen Woosmann: „Geschulte ehrenamtliche Kosmetikexpertinnen zeigen beispielsweise besondere Techniken, um Augenbrauen und Wimpern natürlich nachzuzeichnen. Ein weiteres Thema sind Tücher und Kopfschmuck. Die benötigten Pflege- und Kosmetikprodukte erhalten die Teilnehmerinnen ebenfalls von der DKMS LIFE.“ Übrigens: DKSM LIFE ist eine gemeinnützige GmbH, die 1995 gegründet wurde und eine Tochtergesellschaft der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) ist. Prominente Unterstützerinnen und Unterstützer sind u. a. Modede-     signer Guido Maria Kretschmer, die Models Lena Gercke und Franziska Knuppe oder die TV-Stars Sylvie Meis, Barbara Schöneberger und Riccardo Simonetti. Deutschlandweit organisiert DKMS LIFE jährlich in Kooperation mit mehr als 320 medizinischen Einrichtungen bis zu 1.600 Kosmetikseminare für krebskranke Mädchen und Frauen. Seit Mitte 2020 führt die gemeinnützige Organisation zusätzlich „look good feel better” Online-Kosmetikseminare als virtuelle Alternative zu den Vor-Ort-Seminaren durch. Zusätzliche Informationen und die Möglichkeit zu spenden gibt es auf der Homepage der Organisation www.dkms-life.de Seite 9, Kompakt Zeitung Nr. 248, 23. Januar 2024

Wer sozialen Wohnraum will, muss Vorschriften überdenken

Wer sozialen Wohnraum will, muss Vorschriften überdenken Auf dem Wohnungsmarkt gibt es viel Bewegung. Einerseits sind Anforderungen an Energieeffizienz und Wärmeversorgung unter Nachhaltigkeitsaspekten gestiegen, andererseits hält der Zustrom von Menschen nach Deutschland an. Welche Einflüsse haben diese Bedingungen auf ein kommunales Wohnungsunternehmen wie die Magdeburger WOBAU? Thomas Wischnewski sprach mit dem Geschäftsführer des größten sachsen-anhaltischen Wohnungsunternehmens, Peter Lackner, über flankierende Energie- und Bürokratievorschriften, Perspektiven und Zukunftsprojekte des städtischen Wohnungsunternehmens. Peter Lackner, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH; Foto: Andreas Lander Kompakt Zeitung KOMPAKT: Herr Lackner, werfen Sie bitte mal einen Blick auf das Jahr 2024. Was hat sich die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg im kommenden Jahr an Projekten vorgenommen?Peter Lackner: Wir werden 2024 insgesamt 35 Millionen Euro investieren. Im Mittelpunkt steht beispielsweise die weitere komplexe Sanierung in der Beims-Siedlung. In Nord, in der Regierungsstraße wird es eine umfassende Strangsanierung der Wasser- und Heizungsleitungen geben. Der gesamte Wohnungsbestand ist der Wert des Unternehmens. In die Erhaltung und Modernisierung unserer Immobilien investieren wir kontinuierlich, im Interesse unserer Mieter und weil wir eine Verantwortung gegenüber dem kommunalen Eigentum haben. In den vergangenen Jahren gab es einige bedeutende Neubauprojekte. Hat sich die WOBAU da etwas Neues vorgenommen?Derzeit sind wir dabei, den Zwischenbau im Nordabschnitt Breiter Weg 118 zu überplanen. Das ist eine komplizierte Baulücke, bei der die Einfassung an die Nachbarbauten, der Brandüberschlag und die Sichtachsen berücksichtigt werden müssen. Der Nordabschnitt vom Breiten Weg hat sich gut entwickelt und ich bin zuversichtlich, dass wir die passenden Mietinteressenten finden. Inzwischen liegt auch die Förderzusage zur Fassadensanierung für wichtige Erhaltungsmaßnahmen des Logenhauses in der Weitling-straße vor. Wir werden im kommenden Jahr beginnen, diese Erhaltungsmaßnahmen umzusetzen. Ein weiteres Thema wird die Verbesserung der Energiebilanz unserer Wohngebäude sein. Können Sie dafür Beispiele benennen?Im Hermelinweg werden wir ein typisches Siedlungshaus aus den 40er Jahren modernisieren und die Energiebilanz auf den gesetzlich vorgeschriebenen Standard verbessern. Das Gebäude wird mit einer Photovoltaikanlage und Wärmepumpe ausgestattet und die Fenster- und Türelemente werden komplett erneuert, sodass wir die vorgeschriebenen Werte einhalten. Die Investitionskosten sind sehr erheblich und erfordern eine deutliche Mietsteigerung für die Refinanzierung. Mit neuen energetischen Vorgaben brauchen wir für die Umsetzung schätzungsweise Kredite in einer Größenordnung von etwa 300 Millionen Euro. Dabei muss auch bedacht werden, dass die Kredite für die gesetzlichen Auflagen zur Wärmedämmung aus den 1990er Jahren noch gar nicht komplett abbezahlt sind. Die Finanzierung der gesetzlich festgelegten energetischen Modernisierungsmaßnahmen stellt die Wohnungswirtschaft vor große Herausforderungen. Die festgeschriebene Kappung der Mieterhöhung von 50 Cent/qm wird zur Finanzierung nicht allein ausreichen, insofern hoffen wir, dass der Bund auch entsprechende Förderprogramme zur Verfügung stellt. Also müsste man annehmen, dass die politischen Zeitvorgaben an den realistischen Möglichkeiten vorbeigehen?Wir sind mit unseren rund 18.800 Wohnungen und 460 Gewerbeeinheiten das größte Wohnungsunternehmen in Sachsen-Anhalt. Wir können sicher einiges stemmen, aber was in den vergangenen zwei Jahren alles für zusätzliche Regelungen und Gesetze auf die Wohnungswirtschaft zugekommen ist, das ist schon enorm. Inzwischen schicken wir allen Mietern monatliche Verbrauchsmeldungen über die Wärmeenergie. Das erzeugt einen erheblichen Aufwand, der neben der Arbeitszeit unserer Mitarbeiter auch erhebliche Kosten verursacht.   Dazu kommt doch auch noch die CO2-Abgabe.Ja. Die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg bzw. unsere Mieter sind da in diesem Jahr mit rund 500.000 Euro belastet. In den kommenden Jahren steigt die CO2-Abgabe dann kontinuierlich weiter und wird auf rund eine Million Euro pro Jahr im Jahr 2026 ansteigen. Sollte die Müllheizverbrennung für unsere Magdeburger Fernwärmeversorgung per Gesetzesdefinition nicht mehr als ökologische Wärmeenergieerzeugung anerkannt werden, vervielfacht sich der Betrag nochmal. Wie steht es um die Höhe der Mieten in Magdeburg?Ich kann zunächst nur für die WOBAU sprechen. Aufgrund unserer sozialen Verantwortung und des relativ hohen Wohnungsanteils in Magdeburg haben wir einen positiven Einfluss auf die Stabilität der Mieten. Unser Durchschnittspreis liegt über alle Wohnungen gerechnet bei 5,30 Euro Kaltmiete. Da haben wir gemeinsam mit einigen anderen ostdeutschen Städten die günstigsten Mieten. Ähnlich ist die Preissituation in Halle und Schwerin. In Chemnitz liegt die Durchschnittsmiete bei 5,80 Euro. In Rostock liegt das Mietmittel schon über unserem Preis, in anderen Städten sogar zwei Euro darüber. In Magdeburg gibt es neben der Wobau auch noch 12 Genossenschaften, die den Wohnungsmarkt mit günstigen Mieten stabilisieren. Wie hat sich die Unterbringungssituation für Migranten aus aller Welt in Magdeburg entwickelt und hat das Auswirkungen auf das Angebot?Die Unterbringung von Menschen, die zu uns kommen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Als Wohnungsunternehmen sind wir ein wichtiger Mosaikbaustein im Rahmen von Integrationsverantwortung. Es ist in manchen Fällen kulturell unterschiedlicher Vorstellungen nicht einfach, eine Vermittlerrolle zu leisten. Es kann schon bei unterschiedlichen Tagesabläufen und Schlafenszeiten Differenzen geben. Hier leisten unsere Kollegen viel und wir betreiben einen hohen Aufwand in der Sozialarbeit. Solche Leistungen sind sicher oft nur deshalb denkbar, weil wir als städtisches Unternehmen eine soziale Verantwortung für das Leben in den Quartieren übernehmen. Und wie sieht es beim Wohnungsangebot aus? Da ist oft von fehlenden Wohnraumangeboten die Rede.Aktuell haben wir für unsere Wohnungen eine sehr gute Vermietungslage. Das liegt natürlich auch an der Bereitstellung unserer Wohnungen für Ukrainer, die vor dem Krieg aus dem Süden des Landes geflohen sind. Allerdings wissen wir nicht, wie lange diese Menschen noch hier sein werden. Kommt die Intel-Ansiedlung, wird der Bedarf an Wohnraum steigen und sich das Angebot natürlich verknappen. Magdeburg ist in der komfortablen Lage, noch über rund 11.000 freie Wohnungen überwiegend im Bereich Südost zu verfügen. Allerdings haben viele Wohnungen einen Sanierungsbedarf und sind deshalb derzeit nicht auf dem Wohnungsmarkt. Außerdem verfügt die Stadt noch über bebauungsfähige Freiflächen. Wir haben also noch Potenzial, auf einen steigenden Bedarf zu reagieren, vorausgesetzt, die Baukosten und Zinsen lassen ein wirtschaftliches Handeln zu. Aufgrund vieler Vorschriften für Energieeffizienz und Brandschutz werden die Baukosten wohl kaum sinken.Da muss sich die Politik positionieren. Wer sozialverträglichen, preiswerten Wohnraum fordert, muss die Vorschriften und Förderung überdenken, dass für preiswerte Wohnungen mit bezahlbaren Mitteln gebaut werden kann. Da gab es doch schon politische Vorschläge, mehr in die Höhe zu bauen.Es existiert eine Hochhausrichtlinie. Bis zu einer Höhe von 21 Metern sind die Kosten für Bau- und Sicherheitsvorschriften noch überschaubar. Darüber hinaus steigen die Kosten für die Anforderungen für Brandschutz und Rettungswege enorm.

WOBAU lädt in die „Kaiser Otto Pfalz“

WOBAU lädt in die „Kaiser Otto Pfalz“ Foto: Stefan Deutsch Kompakt Zeitung Wer sich gern in den von Lichterketten gesäumten Glühwein-Trubel stürzt, muss nicht mehr lange warten. Am 27. November 2023 wird der Magdeburger Weihnachtsmarkt samt Lichterwelt eröffnet und dann strömen wieder zahlreiche Besucher in die Innenstadt. Mit seinen mittelalterlichen Ständen bietet der Historische Weihnachtsmarkt zu Magdeburg jenseits des Alten Marktes, neben dem Rathaus ein besonderes Ambiente. Nicht nur allerhand Köstlichkeiten – wie Glühwein, Met, Lángos, Striezel, Knoblauch- und Rahmbrot oder Mutzbraten – warten auf die Besucher. Auch Markthändler bieten ihre Waren feil, aus Materialien, die es bereits im Mittelalter gab, wie etwa Holz, Metall, Wolle, Ton, Wachs, Fell, Leder, Horn, Schmuck und Korbwaren. Zudem können Interessierte Handwerkern über die Schultern blicken und zusehen, wie Schmied, Schreiner, Glasbläser oder Töpfer ihre Produkte herstellen. Und auch für Kinder hat die „Kaiser Otto Pfalz“ einiges zu bieten. Inzwischen ist es zu einer Tradition geworden, dass die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg ihre große Mieterfamilie auf dem Historischen Weihnachtsmarkt zu Magdeburg empfängt. Am Vormittag des 6. Dezember, von 10 bis 12 Uhr, sind die Kindergärten der Stadt eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen der „Kaiser Otto Pfalz“ zu werfen. Dabei hat der Nachwuchs die Möglichkeit, altes Handwerk zu bestaunen und selbst einmal tätig zu werden – beispielsweise den Hammer in die Hand zu nehmen, einen Nagel zu schmieden oder Brotplätzchen zu backen. Wer möchte, kann sich sogar – selbstverständlich unter Anleitung – im Armbrustschießen messen. Zudem stimmt an diesem besonderen Tag der Nikolaus die Kinder mit einer süßen Überraschung auf die Adventszeit ein. Und der Wobi-Spatz lässt sich natürlich den Spaß auch nicht nehmen, mit den Kleinen auf dem Historischen Weihnachtsmarkt herumzutollen. Es gibt also etliches zu entdecken und zu verkosten. Magdeburger Kindergärten, die sich noch für den WOBAU-Tag anmelden möchten, können sich per Mail an Kathrin Schubert wenden: Kathrin.schubert@wobau-magdeburg.de Für die Mieter der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg gibt es schließlich am Nikolaus-Nachmittag ein vielfältiges Programm. Ab 16 Uhr sind alle eingeladen mitzufeiern. Zunächst wird Kaiserin Adelheid ihre „kleinen Untertanen“ testen, wie gut sie sich in der Welt der Märchen auskennen. Die „älteren Untertanen“ sollen schließlich unter Beweis stellen, wie firm sie im Bezug auf das Mittelalter sind. Für jede richtige Antwort gesteht die Kaiserin den jeweiligen Personen natürlich einen Preis zu. Die Treffsicheren – ob groß oder klein – können sich zudem am Schützenstand in der Kaiser Otto Pfalz messen, wenn es heißt: die WOBAU sucht die Schützenkönigin oder den Schützenkönig. Dabei können alle WOBAU-Mieter kostenfrei am Wettbewerb um die Schützenkrone teilnehmen. Auch am Nachmittag mischen sich Nikolaus und Wobi-Spatz unter die Besucher und verteilen – aus gegebenem Anlass – Kleinigkeiten. Und wer bis zum Abend noch nicht mit Kakao, Met oder Glühwein auf Temperatur gekommen ist, sollte die bezaubernde Feuershow nicht verpassen. Das Duo Stellaris lässt mit seiner heißen Darbietung den WOBAU-Nikolaustag auf dem Historischen Weihnachtsmarkt ausklingen.  (th) Seite 14, Kompakt Zeitung Nr. 245, 22. November 2023

Handwerkerhof: positive Entwicklung

Handwerkerhof: positive Entwicklung Tina Beddies-Heinz Sitz der Gesellschaft für Wirtschaftsservice Magdeburg (GWM) auf dem Gelände der ehemaligen Ölmühle. Foto: WOBAU Kompakt Zeitung Wenn Wände reden könnten, dann hätte das Gemäuer rings um die Ölweide im Magdeburger Stadtteil Brückfeld sicherlich einiges zu berichten. Lange bevor an das Gewerbezentrum „Berliner Chaussee“ samt Handwerkerhof zu denken war, wurde auf dem Gelände ein Betrieb der Lebensmittelindustrie gegründet: die ehemalige Ölmühle Hubbe & Farenholtz ist auf ein im ausgehenden 18. Jahrhundert von Wallstab & Companie gegründetes Unternehmen zurückzuführen. Im Mittelpunkt der Produktion stand die Gewinnung von Ölen, die für die Speisefettherstellung genutzt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1948 enteignet, firmierte das Unternehmen unter dem Namen Volkseigener Betrieb Öl- und Fettwerke Magdeburg. Ende der 1950er Jahre waren unter der Adresse Berliner Chaussee 66 circa 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. Kerngeschäft war die Verarbeitung von Ölsaaten. Es wurde eine Raffinerie betrieben, in der Margarine und zu einem späteren Zeitpunkt auch Speiseeis hergestellt wurde. 1984 zum Stammbetrieb des Kombinats Öl und Margarine ernannt, war kurz nach der Wiedervereinigung Schluss. 1992 wurde das Unternehmen liquidiert – fünf Jahre später erwarb die 1993 durch die Landeshauptstadt gegründete Gesellschaft für Wirtschaftsservice Magdeburg (GWM) das Gelände und baute dieses bis 2002 zu einem Gewerbezentrum um. Ziel des Unterfangens: die Erschließung und Vermarktung von Gewerbeflächen im Sinne der Wirtschaftsförderung. „Bereits 2019 wurden das Personal und die Aufgaben der GWM an die Landeshauptstadt Magdeburg zurückgeführt“, erklärt René Weimann, Leiter der Geschäftsstelle Mitte der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg. Ein Jahr später betraute die Stadt die WOBAU mit der Geschäftsbesorgung und dem Betrieb des Handwerkerhofs. „Intern haben zwischenzeitlich etliche Mitarbeiter gewechselt beziehungsweise viele sind in den Ruhestand gegangen, sodass lediglich die Geschäftsführerin und ein Hauswart bei der GWM verblieben sind“, schildert René Weimann weiter. Und so beschloss der Stadtrat in diesem Sommer die Verschmelzung von WOBAU und GWM. „Aus unserer Sicht kann man diese Entwicklung positiv bewerten. Wir konnten unser Angebot erweitern und haben es geschafft, das Ganze wirtschaftlich zu machen“, meint der WOBAU-Geschäftsstellenleiter. „Es gibt hier auf einer Gesamtfläche von knapp 9.500 Quadratmetern 45 Mieteinheiten. Sechs Hallen, ein Bürogebäude, ein kombiniertes Büro- und Lagergebäude sowie eine denkmalgeschützte Dachkonstruktion – die ehemalige Rapsscheune – gehören zum Gewerbezentrum. Nur eine Mieteinheit steht leer, es gibt dafür jedoch schon drei Bewerber.“ Die gute Lage in direkter Anbindung an die Berliner Chaussee ist für René Weimann ausschlaggebend für die Attraktivität des Komplexes. „Es haben sich hier viele Handwerksbetriebe, Logistikunternehmen, Versorger und Startups angesiedelt, die die Nähe zum Stadtzentrum und die direkte Anbindung ans Umland durch die Bundesstraße 1 schätzen.“ Hinzu kommt die Preispolitik im Sinne des Gesellschaftsvertrages der WOBAU für eine sozial verantwortbare Versorgung der Bevölkerung. „Natürlich müssen Instandhaltungsarbeiten umgesetzt werden und auch Maßnahmen zur Verbesserung der Energiebilanz erfolgen – daher lassen sich künftige Mieterhöhungen nicht ausschließen“, so René Weimann. „Aber wir wollen den Handwerks- und Gewerbebetrieben hier einen dauerhaft gesicherten und wirtschaftlichen Standort bieten und Existenzgründer weiterhin mit Sonderkonditionen unterstützen.“ Sorgen bereitet dem Leiter der Geschäftsstelle Mitte derzeit lediglich die ehemalige Rapsscheune. Die Holzkonstruktion ist inzwischen stark beschädigt, da bei einer früheren Sanierung die falsche Farbe verwendet wurde. „Die maroden Holzteile müssen ausgetauscht werden, was kein einfaches Unterfangen ist, und wir müssen Ideen finden, wie die denkmalgeschützte Rapsscheune in Zukunft genutzt werden soll.“ Seite 26, Kompakt Zeitung Nr. 241

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