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Die Japaner kommen

In ihre bevorstehende Saison startet die Handball-Bundesliga mit einem neuen Namensgeber.

Supercup, mal ein wenig anders

Der SC Magdeburg bestreitet mit einem prallen Programm die Vorbereitungen auf die neue Saison der Handball-Bundesliga.

„Ich finde die Härte geil“

Nicht nur als Team glänzte der deutsche Handballmeister SC Magdeburg in der abgelaufenen Saison. In seinen Reihen stehen zugleich herausragende Individualisten – wie der isländische Spielmacher Gisli Kristjansson.

Es zündet nicht

In der Finalrunde der Handball-Champions-League konnte der SC Magdeburg seinen Titel nicht verteidigen. Dafür gibt es Gründe.

Nun also Ägypten

Haben die Saudis die Lust auf den Super Globe der Handballer, den der SCM in diesem Jahr zu verteidigen hat, verloren?

Die magische Vier

Nach dem Gewinn der deutschen Handballmeisterschaft rückt für den SC Magdeburg nun das Quadruple näher.

Einfach Maschinen

Eine Terminhatz ohnegleichen. Die SCM-Handballer müssen in den nächsten Monaten auf gleich drei Hochzeiten tanzen.

Der Muster-Legionär

Der Muster-Legionär Rudi Bartlitz Mit 38 Jahren steht Robert Weber immer noch in der österreichischen Nationalmannschaft – auch bei der EM in Deutschland. Zehn Jahre lief er im Trikot des SC Magdeburg auf. Robert Weber 2018 in Magdeburg noch im Trikot für den SCM. Foto: Peter Gercke Kompakt Zeitung Publikumslieblinge hat es in der langen Geschichte des Magdeburger Handballs viele gegeben. Zu jeder Zeit. Und es waren nicht nur Einheimische, die sich der besonderen Gunst der Fans erfreuten. Beste Beispiele aus der Nachwende-Zeit sind solch begnadete Ballkünstler wie der Franzose Joel Abati, später sogar Ehrenbotschafter der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt, der polnische Kreisläufer Bartosz Jurecki oder derzeit der Isländer Gisli Kristjansson und der Däne Mikael Damgaard. Alles Spieler aus Nationen, bei denen der Handball hoch im Kurs steht. Dass es auch ein Österreicher in die erlesene Garde der vom Publikum besonders Verehrten schaffte, ist da schon nicht mehr so alltäglich. Doch Robert Weber gelang genau dies. Und so begann alles: Irgendwann im Juni 2009 klingelte beim damaligen SCM-Präsidenten Eckhard Lesse das Telefon und ein junger Mann mit österreichischem Akzent meldete sich: „Hier spricht Robert Weber. Ich denke, in vielleicht zwei, drei Stunden bin ich dann da.“ Lesse, seinerzeit interimsmäßíg auch Geschäftsführer der Handballer, war irritiert. Wie jetzt, Robert Weber? Der schob gleich noch eine weitere Hiobsbotschaft hinterher: „Der Möbelwagen der Familie kommt dann unmittelbar hinter mir.“ Da war guter Rat wahrlich teuer – und Improvisationstalent gefragt. Denn irgendwie (und irgendwo) war in den Wirrungen der damaligen bewegten SCM-Zeiten wohl untergegangen, dass die Grün-Roten für den Saisonstart im Juli auf der Rechtsaußenposition einen neuen Spieler verpflichtet hatten: eben jenen Robert Weber. Zugegeben, ein in der großen weiten Handballwelt bis dato relativ unbeschriebenes Blatt. Einer, der zuletzt fürs Bundesliga-Kellerkind HBW Balingen aufgelaufen war. Allerdings nicht unbekannt genug, als dass dem Kennerblick eines Stefan Kretzschmar, vormals Sportdirektor des Clubs, das außergewöhnliche Talent des kleinen Linkshänders verborgen geblieben wäre. Und er ihn mit seiner Überzeugungskraft nicht umgehend nach Magdeburg gelotst hätte. Nach nur einem Jahr bei den Galliern von der Alb. Es sollten für den heute 38-Jährigen, der einst in Bregenz aufgebrochen war, die Handballwelt zu erobern, zehn überaus erfolgreiche Jahre an der Elbe werden. Eine Laufzeit, die heute nur noch wenige Profis bei einem Verein in der selbsternannten stärksten Liga der Welt vorweisen können. Selbst wenn an Triumphe und Pokale, wie sie der SCM heute im Jahresrhythmus einfährt, seinerzeit nicht einmal im Traum zu denken war. Schnell spielte sich Weber mit seiner unbekümmerten Art in die Herzen der Zuschauer. Mit seiner offenen Art sammelte der Austro-Strahlemann Sympathiepunkte en masse. „Ich fühle mich hier einfach pudelwohl“, diktierte er Reportern seinerzeit oft in die Notizbücher. Noch wichtiger: Auf dem Spielfeld gehörte er bald zu den absoluten Leistungsträgern. In der Saison 2014/15 wurde er mit 271 Treffern sogar als erster Spieler des SC Magdeburg überhaupt Torschützenkönig der Handball-Bundesliga. Der Pokalgewinn im Jahr darauf – der erste größere Erfolg der Elbestädter wieder seit nahezu einem Jahrzehnt – wurde von der Handschrift des Österreichers mitgeprägt. Mehr noch: In Magdeburg reifte der Mann, der zu den sichersten Siebenmeter-Schützen der Liga zählte, zu einem der besten Rechtsaußen der Welt heran. In seinem Heimatland galt er als bester Legionär, den das Alpenland bis dahin je besessen hatte. Er war 34, als er 2019 in Magdeburg verabschiedet wurde. Er wäre, dies nur nebenbei, gern geblieben. Damals schien es zunächst so, als sollte sich die Erfolgsgeschichte Webers, der für die Nationalmannschaft seines Landes 213 Länderspiele (940 Tore) bestritt, langsam ihrem Ende nähern. Hinzu kam: Mit der HSG Nordhorn, wohin er vom SCM gewechselt war, stieg er 2021 in die 2. Bundesliga ab. Doch der Handball-Freak wollte einfach noch nicht loslassen. Als sich nichts anderes anbot, wechselte er 2022 eben in eine Diaspora der Ballwerfer, nach Griechenland, zu Olympiakos Athen. Doch, oh Wunder, ausgerechnet am Fuße der Akropolis erreichte ihn noch einmal ein Ruf aus der Bundesliga. Es war beileibe kein Abstiegskandidat, der da lockte, sondern das Spitzenteam der Füchse Berlin, das für seine verletzte Dänen-Ikone Hans Lindberg dringend Ersatz suchte. Bei den Hauptstädtern sorgte Weber dann noch einmal für einen echten Knall: Am 11. Mai dieses Jahres erzielte er sein 2500. Bundesligator. Er ist damit in der deutschen Elite-Liga einer der fünf besten Torschützen aller Zeiten. Als nun um den Jahreswechsel herum in vielen Staaten des Kontinents die letzten Vorbereitungen für die im Januar in Deutschland stattfindende Europameisterschaft getroffen wurden, tauchte auf der Liste des österreichischen Coachs Ales Pajovic – einst auch beim SCM unter Vertrag – erneut der Name Robert Weber auf. Zwei Monate zuvor war er nach kurzer vertragsloser Zeit in die heimische Liga zurückgekehrt. Er unterschrieb beim Erstligisten aus Bärnbach/Köflach; ein kleiner Ort, in dem die weltberühmten weißen Lipizzaner der Wiener Hofreitschule aufgezogen werden. Nach 15 Jahren in der Fremde. Ein Kreis schloss sich. Als Weber in der Halle vorgestellt wurde, bereiteten sie ihm stehende Ovationen. Gleich in der ersten Partie wurde er „Player of the Match“. Und sein erster Satz nach der Verpflichtung lautete: „Ich kann es kaum erwarten, wieder auf die Platte zu kommen.“ Seite 29, Kompakt Zeitung Nr. 247

Die besten, die gerade zu finden waren

Die besten, die gerade zu finden waren Rudi Bartlitz Bei der in dieser Woche in Deutschland beginnenden Handball-Europameisterschaft zählt das schwarz-rot-goldene Team nicht zu den Favoriten. Bundestrainer Alfred Gislason zeigt sich risikofreudig und ganz schön mutig. Kompakt Zeitung Die Prognosen streuen wie bei einer alten Schrotflinte, die schon ein wenig Rost angesetzt hat. Egal, mit wem man zuletzt über die in dieser Woche hierzulande beginnende Handball-Europameisterschaft und das Abschneiden des schwarz-rot-goldenen Teams auch sprach. Die Extrempositionen: Ein junges hoffnungsvolles deutsches Team und dazu noch der Heimvorteil – wir spielen um den Titel mit, jubilieren die einen. Spätestens in der Zwischenrunde ist definitiv Schluss – meinen andere, die sich als Realisten bezeichnen. Ja, es ist schon ein eigen Ding, Voraussagen über den Ausgang des 18-tägigen Turniers abgeben zu wollen. Am einfachsten erscheint es noch an der Spitze. An Dänemark, den Olympiasieger von Tokio und dreifachen Weltmeister des letzten halben Jahrzehnts (2019, 2021 und 2023) führt natürlich kein Weg vorbei. Selbst wenn es für „Danish Dynamite“ bei europäischen Titelkämpfen zuletzt nicht so richtig rund lief. 2022 sprang, an den hohen eigenen Ansprüchen gemessen, „nur“ Rang drei heraus, davor gab es sogar das Vorrunden-Aus (2020) und Rang vier (2018). Diesmal jedoch soll, da schlägt der dänische Ehrgeiz durch, erstmals das Championat des Kontinents gewonnen werden. Koste es, was es wolle. Frankreich und Spanien (Europameister von 2018 bzw. 2020) zählen ebenfalls zum Favoritenkreis, genau wie Titelverteidiger Schweden. Beim deutschen Team wird es, wie eingangs festgestellt, schon schwieriger. Die Tendenz ist klar: Nur noch vier Europameister von 2016 stehen im Kader. Dagegen sind sieben Spieler 22 Jahre alt und jünger – neben den vier Junioren-Weltmeistern von 2023 David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Renars Uscins (Hannover), Nils Lichtlein (Füchse Berlin) und Justus Fischer (Hannover) sind das auch Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Julian Köster (Gummersbach) und Martin Hanne (Hannover). Fünf von ihnen haben noch nie ein großes Turnier im Männerbereich gespielt, Hanne hatte bis zu den Portugal-Tests Anfang 2024 nicht mal ein Länderspiel auf dem Konto. Ist das riskant? Gewiss. Und ziemlich mutig. Dies seien die besten Handballer, die er gerade finden kann, sagt Alfred Gislason, der deutsche Nationalcoach. Trotzdem ist manche Entscheidung aus der Not heraus getroffen: Könnte der Isländer tatsächlich aus den besten Handballern des Landes wählen, wäre vielleicht der ein oder andere Junioren-Weltmeister weniger dabei. Und auch kein zunächst mächtiger Block mit vier Spielern des Tabellensechsten der Bundesliga aus Hannover (Marian Michalczik fiel noch kurzfristig aus). Dafür aber vermutlich die Abwehrstrategen Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek (beide THW Kiel) oder die Rückraumspieler Fabian Wiede, Paul Drux (beide Füchse Berlin) und Luca Witzke (Leipzig). Dass sich vor großen Turnieren einige der Besten verletzen oder nicht rechtzeitig fit werden, ist gute deutsche Tradition. Andere wollen nicht mehr. Der letzte Titel für die deutsche Nationalmannschaft stammt aus dem Januar 2016, die letzte Medaille aus dem folgenden Olympia-Sommer: Nach dem Abschied von Dagur Sigurdsson gelang Christian Prokop noch einmal eine Halbfinal-Teilnahme. Danach gab es nichts mehr. Selbst ein Gislason, als Vereinscoach mit dem SC Magdeburg und dem THW Kiel ein Riese seines Gewerbes, lief dem absoluten Erfolg bislang hinterher. Schaut man sich die bisherigen Platzierungen unter seiner Regie an, liest sich das zumindest nicht atemberaubend. Bei Großturnieren langte es 2021 zu einem 12. und zwei Jahre später zum 5. Platz bei den letzten beiden Weltmeisterschaften, sowie Rang 7 bei der EM 2022. Bei den Olympischen Spielen von Tokio 2020 hingegen musste man bereits im Viertelfinale gegen Ägypten enttäuschend die Segel streichen. Nun also die Heim-EM. Der erste Stresstest für die junge Mannschaft könnte nicht größer sein: Am 10. Januar, wenn es losgeht, trifft Deutschland zum Auftaktspiel auf die Schweiz. Nicht in irgendeiner Handballhalle, sondern vor mehr als 50.000 Zuschauern im Düsseldorfer Fußballstadion – ein neuer Weltrekord für diese Sportart. Mehr Druck geht kaum, und vielleicht braucht ein deutsches Team dann umso mehr die Begeisterung im eigenen Land, die viele noch von den Heim-Weltmeisterschaften 2007 und 2019 kennen. Dass sich diese besonders gut wecken lässt mit jungen Handballern, die gerade selbst ein WM-Turnier gewonnen haben und bei jeder Aktion spielen, als gäbe es kein Morgen mehr, ist eine zulässige Vermutung. Dennoch, zu den Medaillenanwärtern zählen die Deutschen nicht. „Aus meiner Sicht gehört sie nicht zum Favoritenkreis”, sagt selbst Uwe Gensheimer, der möglicherweise beste Linksaußen, den dieses Land je hatte. „Es wird die Frage sein, ob sie die unbestritten vorhandene Qualität im gesamten Turnier und in jedem Spiel über 60 Minuten auf die Platte bringen.“ Nur dann wäre es möglich, mit Handball-Übermächten wie Dänemark oder Frankreich mitzuhalten. Auch Spielmacher Juri Knorr wich der Qualitätsfrage zuletzt in der „Frankfurter Allgemeinen“ nicht aus. Sportlicher Erfolg sei nicht planbar, sagte der 23-Jährige. „Natürlich haben wir eine talentierte Truppe, aber jetzt auch keine Mannschaft, die Weltklasse bewiesen hat in den letzten Jahren.“ Es sind zwei Dinge, die den Deutschen zur absoluten Spitze fehlen. Zum einen die Abwehr. Deren Agieren monierte Gislason nicht erst seit den letzten beiden Tests gegen Portugal. Eine der größten Baustellen dabei: die fehlenden Alternativen im Innenblock. Zum anderen: Es fehlen in den Reihen des DHB-Teams die absoluten Stars. Leute, die, wenn es sein muss, aufgrund ihrer individuellen Qualität auch einmal ein Spiel fast im Alleingang entscheiden können. „Sport Bild“ hat kurz vor EM-Beginn eine Top-Ten-Liste der besten europäischen Spieler aufgestellt. Darin finden sich zwar Namen wie Gidsel, Landin, Karabatic, Sagosen, Dujshebaev und Kristjansson. Wenig überraschend taucht aber kein einziger (!) Deutscher auf. Überraschend außerdem: Nur drei der zehn Top-Akteure stehen derzeit in der Bundesliga („die stärkste Liga der Welt“) unter Vertrag. Aus dem deutschen Team, das im Januar vor fünf Jahren Vierter in Dänemark wurde, ist auf zentraler Position nur Torwart Andreas Wolff geblieben. Uwe Gensheimer, Martin Strobel, Steffen Weinhold, Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler: alle Handball-Rentner oder auf dem Weg dahin. Über die letzten beiden Jahre hat Gislason seine Achse gebildet. Es schwingt Stolz mit, Julian Köster und Juri Knorr in jungen Jahren als Nationalspieler etabliert zu haben – und das in der bekannten Problemzone, dem Rückraum. Wolff, Golla, Knorr und Köster bilden „eine Achse, die in jeder Nationalmannschaft der

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